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Unsere Direktkandidatin für den Landkreis Altötting
Auf der oberbayerischen Liste auf Platz 27 wählbar
Martina Weber, Dipl.-Sozialpädagogin (FH)
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Was ist Freiheit? Oder: Der Maler und die weiße Wand.
Es ist einige Jahre her, da studierte ich in Benediktbeuern. Zu dieser Zeit wurde im Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) ein Glasfenster von Sieger Köder eingeweiht. Dazu machte er einen Vortrag. Er stand zu Beginn vor einer weißen Leinwand und meinte, dass das wohl das Schwerste wäre: Der erste Strich. Denn er teilt das Bild ein, er setzt einen Anfang und davor haben die meisten Maler die meiste Angst.
Doch wenn dieser erste Strich gemacht ist – dabei begann er zu malen – dann entwickelt sich alles auf einmal und es fließt nur so heraus. Dann kann man sehen, dass aus nur wenigen Strichen etwas ganz Wunderbares entstehen kann.
So ist es für mich auch mit der Politik, die auch jeden Tag um die Freiheit ringt:
Der Anfang ist das Schwerste. Ich bin neu in der Politik. Aber ich habe das Herz auf dem rechten Fleck. So stehe ich jetzt wie ein Maler vor der großen weißen Wand der Freiheit und beginne ich jetzt einmal mit Buchstaben zu malen: Was ist Freiheit für mich?
Ich wurde öfter gefragt, was ich denn „als Expertin“ der sozialen Arbeit für politische Arbeit machen würde? Was sind meine Schwerpunkte? Was möchte ich erreichen? Was sind meine Themen? Du in der FDP? Das gibt‘s doch nicht!
Meine Antwort: Ich möchte für die da sein, die nicht für sich da sein können.
Für die Armen, die nicht für sich selbst streiten können.
Für die Menschen, die leiden.
Aber ist das nicht vermessen? Gerade in der FDP die doch so unsozial sei?
So viele Baustellen! Wo soll man da anfangen?!
In der Pflege, bei digitaler Armut, bei fehlenden Mitteln, bei fehlender Menschlichkeit?
Bei Mobbing, Bossing, (sexueller) Gewalt, Korruption, Sucht, Migration, bei so viel Monat am Ende des Geldes? Bei schließenden Krankenhäusern, fehlender Infrastruktur oder mangelnden Plätzen in Bezirkskrankenhäusern oder Sozialwohnungen? Bei Obdachlosen?
Der soziale Bereich und das, was dort zu tun ist, ist unendlich vielfältig.
Das ist der Grund, warum ich dort arbeite. Doch wofür möchte ich dabei auch politisch stehen?
Kann ich das überhaupt? Was kann ich als Schlagwort verwenden um das zu sagen?
Je mehr ich darüber nachdachte, umso mehr fühlte ich mich wie der Maler vor der weißen Wand.
Doch dann fiel mir Folgendes ein:
Vor einigen Jahren las ich auch einmal einen Artikel in der ZEIT von einem Reporter, der sich aufmachte, zu verstehen, was Armut wirklich ist. Er reiste durch die Länder und lebte monatelang wie die Ärmsten der dortigen Gesellschaften: Er schlief in kleinen Hütten oder auf dem Boden im Freien, er aß was die Leute aßen und er arbeitete dort, wo die Menschen arbeiteten, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Am Ende aber kam er zu dem überraschenden Schluss: Er könne noch so viele Monate so zu leben versuchen. Er würde doch nie verstehen was Armut wirklich ist.
Denn wirkliche Armut meinte er, ist
DER MANGEL AN WAHL-MÖGLICHKEITEN.
Er selbst habe stets die Wahl in sein altes Leben zurückzukehren. Jemand, der wirklich arm ist könne das nicht. Er habe keine Wahl.
Wir leben und arbeiten in einer SOZIALEN Marktwirtschaft, die erkannt hat, dass Gelder auch zu den Armen fließen müssen, Angebote da sein müssen und niemand durch ein (derzeit zu löchriges) oziales Netz fallen darf. Für alte und kranke Menschen muss gesorgt sein und für die, die nicht für sich sorgen können. Es muss für sie WAHLMÖGLICHKEITEN geben zu leben, zu essen, zu gesunden und Geld zu verdienen. Denn jeder und jede kann fallen.
Als Diplom-Sozialpädagogin, die viel Erfahrung in Jugend- und Erwachsenenbildung, Migrationsfeldern und Case-Management sowie Beratung hat sage ich:
Wir müssen achtsamer sein und für genau diese Wahlmöglichkeiten streiten.
Ein praktisches Beispiel: Eine Diskussion zum Landkreishaushalt in Altötting. Es wurde zuerst an sozialen Projekten und an Bildung gespart! Daraufhin bemerkte jemand, dass es ja ganz selbstverständlich wäre, dass Gelder IMMER erst im sozialen Bereich gekürzt würden. Auf Nachfrage warum das so sei war die Antwort: „Weil sich der soziale Bereich am wenigsten wehrt!“
Das muss enden! Praktiker und Praktikerinnen aus der sozialen Arbeit, aus Pflege aber auch aus dem Handwerk – im bayerischen Saurüssel auch die Bauern und Bäuerinnen und Landfrauen - müssen zurück in die Politik und aktiv mitwirken an unserem Land, in unserem Bezirk und in unserem Landkreis. Wir können nicht nur in Teams, am Stammtisch, im Wirtshauszelt, in der Familie oder (Betriebs)Räten sitzen und die „schlechte Politik“ beklagen, die alles an die Wand fährt. Oder uns daran aufgeilen, andere zu kritisieren und in den Dreck zu ziehen. Wenn wir sie doch selbst mitgestalten können. Wenn wir auf Probleme hinweisen, Lösungen bieten können und möglichst viele Wahlmöglichkeiten offen halten und erhalten. Davon lebt Demokratie. Das ist Freiheit. Das ist Politik für mich: Tätige Liebe. Nicht Worte (oder Klatscherei), die den Schmerz nur vermehren. Sondern die tätige Liebe, die tat-sächlich Lösungen und Wahlmöglichkeiten und neue Wege schafft.
Ich möchte also – auch mit meiner Kandidatur - da sein für die, die im Bezirk nicht für sich sprechen können und auch für die Menschen, die unter digitaler Armut zu leiden beginnen. Denen tat-sächlich Wahlmöglichkeiten genommen werden. Ich möchte klar machen, dass Soziale Arbeit – die tätige Liebe – der liebevolle Kitt ist, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Ohne sie, ohne ehrenamtliche engagierte Arbeit und engagierte Menschen in Vereinen, in pflegerischen Einrichtungen und in Landwirtschaft, Brauchtum, Handwerk und Kunst, die Menschen zu etwas Gutem führt und in Gemeinschaft und Austausch wird unsere Demokratie ihre Freiheit verlieren. Wer der AfD das Wasser abgraben möchte muss lösungsorientiert sein und den Menschen die Wahl lassen.
Zuhören. Da sein.
Das ist mein erster Strich, den ich setzen möchte.
Es wird ein Herz. Für die Menschen und deren Freiheit.
In einem Bild der Zukunft, das möglichst bunt, kreativ und lebens-wert sein soll.
Für eine Freiheit mit Wahlmöglichkeiten. Zu der auch DU die Wahl hast.
Tätige Liebe.
Machst du mit?
Malst du mit?