Nikolausstammtisch in Burghausen beleuchtet auch Burghauser Mobilitätsthemen
Verkehrszählung reicht nicht
Unter Corona-Bedingungen musste das jüngste Treffen der Burghauser Liberalen in St. Johann stattfinden. Beim traditionellen Nikolausabend, bei Punsch und Plätzchen, wurde zunächst eine Ehrung vorgenommen: Frau Christine Müller erhielt für 25 Jahre treue Mitgliedschaft eine Urkunde des Bundesvorsitzenden zusammen mit der Theodor-Heuss-Medaille.
Die Ortsvorsitzende Birgit Schwab stellte eine lange Mitgliedschaft gerade in den heutigen, schnelllebigen Zeiten als etwas Besonderes heraus. Es zeige, dass man auch in politischen Höhen und Tiefen zu den Werten einer freiheitlichen Partei stehe.
Das Treffen wurde auch genutzt, um aktuelle Burghauser Themen zu diskutieren. Schwerpunkt waren im Dezember Mobilitätsthemen in der Stadt, vor allem die einseitige Sperrung der Altstadtbrücke.
Einigkeit bestand in der Zielsetzung: weniger Verkehr in der historischen Altstadt entlastet Umwelt und Anwohner, erhöht die Aufenthaltsqualität für Einwohner und Besucher, macht in Summe die Altstadt und Burghauser attraktiver.
Seit Anfang 2021 läuft nun der Test der einseitigen Sperrung der Brücke, wobei manchen nicht ganz klar war, worin der Test überhaupt bestehen soll. Was und wo wird überhaupt getestet oder gemessen? Wie sind die Werte vor der Sperrung (sind diese überhaupt vorhanden) mit den Werten während der Sperrung vergleichbar? Welche Rolle spielt die durch Corona ausgelöste Reduzierung der Verkehre?
So mancher Teilnehmer meinte, es sei ein Trugschluss zu glauben, mit einer Verkehrszählung alleine das Thema vorwärts treiben zu können; so müssten ja auch die durch die Sperrung erhöhten Umwegkilometer und die Auswirkung auf die Geschäfte bewertet werden: „Am Ende wird die Entscheidung politisch getroffen werden müssen!“
Im Frühjahr steht wohl schon die schwierige Entscheidung an: Test beenden/fortsetzen und Sperrung lassen/aufheben?
Für die meisten Liberalen wäre ein Ende des Tests mit Wiederöffnung nicht akzeptabel, denn das Altstadtproblem ist damit nicht gelöst. Deshalb müsse neben dem Test auch an möglichen Alternativen zur Altstadtberuhigung gearbeitet werden. Dies könnten z.B. tageszeitliche oder saisonale Brückensperrungen sein oder kostenlose Shuttle-Verkehre vom Messeplatz zum Stadtplatz.
So ein Teilnehmer: „Wir brauchen die Quadratur des Kreises, eine ganzheitliche Lösung, mein Traum wäre sogar eine Fahrradhochbrücke auf Höhe Kreuzfelsen, das wäre gut für Pendler und Touristen.“
Angesichts dieses schweren Brockens wurden die weiteren Mobilitätsthemen in Burghausen wie Geschwindigkeitsbegrenzung am Umgehungsberg (bereits umgesetzt) oder Parkraumbewirtschaftung und Fahrradwege in der Stadt auf weitere Liberale Abende in Burghausen vertagt.